Habe ich übrigens schon erzählt, dass ich mit meiner ganzen Familie zu Beginn der Schweinegrippe-Pandemie in Quarantäne gesteckt wurde. Mein ältester Sohn war sogar in der Zeitung als 49igster Erkrankter in Leverkusen.
Ich habe viel gelernt. Der Amtsarzt hat uns erstmal unter Androhung eines Arrestes in Quarantäne geschickt. Interessanterweise kontrolliert das keine Sau. Cool wäre doch gewesen, wenn die mit Anzügen wie in “Outbreak” mit geladenen automatischen Waffen vor der Türe Wache gehalten hätten. Das macht bei den Nachbarn reichlich Eindruck. Aber nix da. Das Gesundheitsamt schickt mal geschmeidig Leute in Quarantäne ohne das Themen wie Versorgung und Entsorgung geklärt wären. Wo bekommt man Essen her und was passiert mit den Abfällen, wenn man zwei Wochen das Haus nicht verlassen darf. Sie wissen das nicht? Das Gesundheitsamt auch nicht!
Wir haben uns dann dazu entschieden mal bei den Behörden einen Denkprozess anzustoßen und zu behaupten wir hätten niemanden der uns mit Lebensmitteln versorgen kann. Ha! Damit haben die nicht gerechnet. Da mussten die ganzen Beamten ganz schön rotieren damit wir nicht verhungern. Die Geschichte erzähle ich irgendwann mal im Detail. Da hatte auf jeden Fall mal beim Sozialamt jemand Pipi in den Augen. Jetzt kann ich überall erzählen, dass ich mal Essen von der Fürsorge bekommen habe.
Letztlich hat sich die Schweinegrippe in der Basisform ja als bessere Erkältung erwiesen. Das wusste aber vorher ja keiner.
Mir wurde klar, dass auf kommunaler Ebene Seuchenschutz völlig planlos und sinnfrei betrieben wird. Da weiß die linke Hand nicht was die Rechte tut.
Stellt euch mal vor wir hätten eine Zombie-Pandemie mit Ausgangspunkt Leverkusen. Gott schütze die Republik!